Facetten des Humors
28.10.2016
Solinger Tageblatt über "Facetten des Humors" in Solingen
Manfred Klee durchforschte Literatur nach „Facetten des Humors“.
Lesen hat Manfred Klee zur zweiten Profession erhoben. Der im Hauptberuf als
Sänger an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf arbeitende Künstler stellte
seine Leidenschaft für Literatur am Donnerstagabend im Partyraum Solingen an
der Lützowstraße unter Beweis.
„Facetten des Humors“ war das Thema des Abends, begleitet von passenden
deutschen Weinen. „Wein und Wort können sich gut ergänzen“, berichtete der
62-Jährige, der zusätzlich zur Lesung auch umfassende Kenntnisse über
Weinsorten präsentierte.
Seine Schmunzelgeschichten garnierte Manfred Klee mit einem trockenen Rivaner
aus der Pfalz... Den Zuhörern gingen „die Mundwinkel nach oben“, denn die
Geschichten von unterschiedlichsten Autoren wie Paul Maar, August Hoffmann von
Fallersleben, Wilhelm Busch und Johann Peter Hebel lockten mit ihren Pointen
unweigerlich Lachen und Beifall hervor.
Die Stücke wurden effektvoll vorgetragen, mit Gesten unterstützt. Der Vorleser
stolperte auch nicht über altertümliche Satzkonstruktionen oder Reime, sondern
passte seine Stimme immer dem jeweiligen Text an.
Als es zum „schwarzen Humor“ ging, bei dem auch Loriot nicht fehlen durfte, war
es klar, dass dazu ein Schwarzriesling gehörte. Mit einem Weißherbst aus
Württemberg hatte er die passende Wahl getroffen.
Mit einem „Feuerwerk“ endete der Abend, bei dem sich die Gäste auch am Büfett
laben konnten. Alte Schulaufsätze und Erinnerungen von Norbert Blüm gipfelten
in Joachims Ringelnatz‘ ungewöhnlicher Deutung des Rotkäppchen-Märchens. Natürlich
gab es dazu „Rotkäppchen“-Sekt, der mit Genuss verkostet wurde.
Karl-Rainer Broch
Solinger Tageblatt